Schöffenseminar in Gera
Die Seminarreihe
direkt bei VERM wurde mit einer Fortbildungsveranstaltung in Gera am
08.11.2014 für dieses Jahr beendet. Es stand ein wichtiges Thema auf
der Tagesordnung "Drogen - Welche gibt es und welche Wirkungen haben
sie" und im zweiten Teil eine statistische Betrachtung der Verbreitung
in Thüringen, deutschlandweit und der internationale Markt und deren
Einflüsse auf Deutschland. Die beiden Referenten vom Bildungszentrum
der Thüringer Polizei Herr Ronny Marschick-Bank und Rainer Döll haben
dies sehr eindrucksvoll und mit vielen Praxiserfahrungen vermittelt.
Auch die mitgebrachten Drogen wurden eindrucksvoll erklärt um sich ein
Bild von den Drogen selbst aber auch von der ausgehenden Gefahr für die
Abhängigen zu machen. Fast jeder Schöffe kommt in seiner Amtszeit in
eine Verhandlung in der es um Drogenkonsum oder das gewerbsmäßige
Handeln mit Drogen geht. "Es ist sehr wichtig Grundkenntnisse über
solche Stoffe zu haben, wenn man darüber urteilen muss", so Jög Grübner
der sich an diesem Tag als Seminarleiter zur Verfügung stellte. Er
selbst ist Jugendschöffe und weiß: "...dass gerade die heranwachsenden
Jugendliche sehr dieser Gefahr des ausprobierens und testens ausgesetzt
sind. Wer hier nicht den Mut hat NEIN zu sagen, gerät oft sehr schnell
in die Abhängigkeit von Drogen. Dies beginnt oft schleichend."
Zum zweiten Thema
sprach der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Villwock von der
Staatsanwaltschaft Gera. Er gab einen Überblick über Zahlen, Daten,
Fakten zu den Staatsanwaltschaften in Thüringen allgemein und zur
Staatsanwaltschaft in Gera im Speziellen. Als Chef der Behörde
vermittelte er den Eindruck, dass durch Effizienz noch schneller
angeklagt werden kann, denn oftmals braucht man lange Zeit um alles
auszuermitteln, damit eine Anklage auch Bestand hat. Es sollte nicht
mehr als ein Jahr von der Einleitung eines Stafverfahrens bis zur
Anklage vergehen (bei Jugendlichen noch weniger) um eine erzieherische
Wirkung des Urteils zu erlangen. Er berichtete weitergehend über die
Einrichtung sogenannter Schwerpunktstaatsanwaltschaften und über die
Probleme der Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden. Die
Zusammenarbeit gibt es, die Abarbeitung lässt aber meistens zu wünschen
übrig und dauert zu lange. Bezugnehmend auf das vorherige Thema
"Drogen" erklärte er den Weg mit ausländischen Kriminellen. Hier ist
auch ganz klar die Europäische Union gefordert, die Verfahren zu
vereinheitlichen.
"Auch dieses Seminar
zeigt wieder deutlich, dass wir bei VERM den richtigen Weg mit unserem
Schulungsplan beschreiten", so Andreas Höhne bei der Vorstellung des
Verbandes VERM am Ende der Veranstaltung. Leider waren keine
Schöffinnen und Schöffen aus dem Geraer Landgericht gekommen. Es ist
sehr schade, wenn den Kollegen e.a. Richtern durch die Gerichte nicht
mitgeteilt wird, dass solche Veranstaltungen durchgeführt werden. Alle
gekommenen Teilnehmer bedanken sich herzlich für die gelungene
Fortbildungsveranstaltung.
Jörg Grübner
Seminarleiter VERM
anbei Bilder der Veranstaltung: